Es gibt den sogenannten „Pattern Recognition Bias“. Das heißt, Menschen neigen dazu, Muster zu erkennen, selbst wenn keine da sind. Übertragen auf unseren Alltag hilft uns diese Mustererkennung Entscheidungen zu treffen. Sie erleichtert uns das Verarbeiten von Eindrücken. Wenn etwas in ein Schema passt, wird es vom Gehirn als nicht bedeutend ausgeblendet und verschwendet somit auch keine Rechenleistung der CPU a.k.a. Gehirn.
Ein USP ist nicht immer sofort erkennbar
Dass man sich als Unternehmen differenzieren soll, ist ja nichts Neues. Alle fragen danach: „Was ist DEIN USP?“ Der sollte sich auf jeden Fall von anderen unterscheiden, oder. Sonst hat man ja keine Chance gegen die Konkurrenz. So hat mir das zumindest mal ein BWL-Student erklärt. Aber ist dein USP immer sofort erkennbar?
Wenn es aber um die Marke geht, da verlässt die meisten der Mut, anders zu sein. Wenn es um das Auftreten, den Charakter, die Persönlichkeit einer Marke geht, da spielen die meisten doch lieber auf Sicherheit. Da werden dann Farben, Formen und Schriften gewählt, die „zur Branche“ passen. Man will ja dazu gehören. Dabei verschenkt man mit diesem Spiel auf Sicherheit die beste Chance, darauf wahrgenommen zu werden. Je umkämpfter ein Markt, um so mehr Vorteile bietet es wirklich anders zu sein.
Anders sein, nicht nur bunt oder laut
Und bei anders spreche ich nicht nur von der Erscheinung. Und es geht auch nicht darum, krampfhaft irgendetwas zu fabrizieren, was anders sein könnte. Es geht nicht um Kosmetik. Es geht darum, tatsächlich anders zu sein! Was ist es, was dich einzigartig macht? Womit könntest du aus der Masse hervorstechen und es damit DEINEN Kund:innen einfacher machen, sich für DICH zu entscheiden. Denn das ist es, was der „Pattern Recognition Bias“ machen soll: Er soll dir Entscheidungen erleichtern.
Ein bisschen anders
In meinem Suchbild haben sich in der ersten Kategorie sogar ganze fünf(!) Konkurrenten „versteckt“, die aber leider nur ein bisschen anders sind. Selbst wenn du wirklich versucht hast, die Unterschiede in der ersten Kategorie zu finden, hatte dein Gehirn wahrscheinlich nach der zweiten Zeile schon keinen Bock mehr und hat dir gemeldet: „Hier gibt es nichts zu sehen. Das sind alles die Kleinbuchstaben w!“ … dein Gehirn hat ein Muster erkannt, wo keines war.
In der zweiten Kategorie war es ein einziges Unternehmen und das hast du wahrscheinlich sofort erkannt, oder? Vielleicht ist dich das große X regelrecht angesprungen, weil es das Muster „gestört“ hat Hast du alle fünf „v“ in der ersten Kategorie gefunden?
