Apple hat mit dem iPod vor 21 Jahren ein für die Firma wegweisend erfolgreiches Produkt eingeführt. Dabei waren sie keineswegs die Ersten. Es gab bereits einige tragbare MP3-Player auf dem Markt. Einige auch mit eindrucksvolleren Features und mehr Kapazität. Es war damals aber ein Nischenprodukt für technikaffine Nerds. Wer damals nicht voll in der Techie-Szene involviert war, hat das Meiste einfach nicht verstanden und sich auch nicht dafür interessiert. Aber Apple hat es verstanden, die Neuartigkeit in einen einzigen, leicht verständlichen Satz zu verpacken … und wirklich JEDE:R hat verstanden um was es geht! Selbst wenn man vorher noch nie von MP3-Playern gehört hatte.
Spitzentechnologie …
Einige der Hürden, die Apple bei der Entwicklung des iPods nehmen musste, waren durchaus Höchstleistungen der Ingenieurskunst. Angefangen bei der 1,8 Zoll kleinen Festplatte von Toshiba – damals eine Weltneuheit – die die kompakte Bauweise überhaupt erst ermöglichte.
Noch beeindruckender war aber das ausgeklügelte Puffersystem, welches eine unterbrechungsfreie Wiedergabe sicherstellte. Wer sich noch an mechanische Festplatten erinnern kann, der weiß, dass sich Festplatten und ruckartige Bewegungen in einer Hosentasche nicht vertragen. Also hat Apple ein System entwickelt, bei dem der iPod „vorhersah“, was die/der Benutzer:in hören wollte und hat diese Songs in einen Zwischenspeicher vorgeladen. So konnte die Festplatte in den Ruhezustand versetzt werden und war vor Erschütterungen geschützt.
Und das revolutionäre Scrollwheel … das intuitive Userinterface … oder das aktualisierbare Betriebssystem … oder die Integration mit iTunes und dem Mac-Betriebssystem … oder die – für damalige Verhältnisse – blitzschnelle FireWire-Schnittstelle … und und und.
Na? Schon gelangweilt von meinem technischen Blabla? Eben!
… für jederman verständlich. In einem Satz.
„1.000 Songs in deiner Hosentasche“. In diesem Satz steckte alles, was die/den Käufer:in interessierte. Jede:r hatte eine Vorstellung davon, wie viel 1.000 Songs waren. Zu dieser Zeit konnten CDs, je nach Songlänge, ca. 20 Titel fassen. 1.000 Songs wären also knapp 50 CDs gewesen. Und die passen definitiv NICHT in meine Hosentasche. Also muss es sich um einen tragbaren Musikplayer handeln, mit einer Kapazität von ca. 50 CDs, der dabei so klein ist, dass ich ihn in meine Hosentaschen stecken kann. Alles drin. Fertig. Der Rest ist Geschichte.
Kannst du in einem Verkaufsgespräch dein Angebot auf einen einzigen Satz reduzieren? Oder erwischst du dich dabei, wie du mit Details auf Fachchinesisch zu überzeugen versuchst?
